Kirche

Die Neuapostolische Kirche (NAK) ist eine weltweit tätige christliche Kirche. Grundlage ihrer Lehre ist die Heilige Schrift. Zum neuapostolischen Glauben bekennen sich derzeit weltweit nahezu neun Millionen Menschen. In Deutschland ist sie mit etwa 330.000 Mitgliedern neben der Katholischen Kirche, der Evangelischen Kirche und den Orthodoxen Kirchen die viertgrößte christliche Kirche.

Teil der weltweiten Neuapostolischen Kirche

Die Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland ist einer von 15 Bezirksapostelbereichen, die gemeinsam die weltweit wirkende Gesamtkirche bilden. Wie der Name schon sagt, werden diese Bereiche von Bezirksaposteln geleitet. Die Gesamtkirche steht unter der Leitung des Stammapostels als oberster geistlicher Instanz. Weitere selbständige Bezirksapostelbereiche in Deutschland sind: Berlin-Brandenburg, Westdeutschland sowie Süddeutschland.

Neuapostolische Kirche Nord- und Ostddeutschland

Die Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland besitzt den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts (K.d.ö.R.). Kirchenpräsident und damit Leiter der Gebietskirche ist der amtierende Bezirksapostel.

Die Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland hat etwa 85.860 Mitglieder. Sie versammeln sich in mehr als 410 Gemeinden. Mehrere Gemeinden sind jeweils zu einem von insgesamt 35 Kirchenbezirken zusammengefasst. Rund 3.650 ehrenamtliche Amtsträger betreuen die Gemeindemitglieder. Damit steht durchschnittlich 24 Gläubigen ein Seelsorger zur Verfügung.

Die von Nord- und Ostdeutschland aus betreuten Gebiete sind: Dänemark, Estland, Finnland, Grönland, Großbritannien, Insel Man, Irland, Island, Norwegen, Polen und Schweden.

Ausblick 2022

Im Jahr 2022 werden die beiden Gebietskirchen Berlin-Brandenburg und Nord- und Ostdeutschland fusionieren. Das gab Stammapostel Jean-Luc Schneider anlässlich des Übertragungsgottesdienstes am 13. Dezember 2020 bekannt.

Struktur der Gebietskirche

Die Neuapostolische Kirche in Nord- und Ostdeutschland ist in rechtlich unselbstständige Bezirke unterteilt. Diese Kirchenbezirke werden von einem Bezirksvorsteher geleitet, der in der Regel das Amt eines Bezirksältesten trägt. Jeder Bezirk gehört zu einem Arbeitsbereich eines Apostels. Den Aposteln helfen bei der seelsorgerischen Betreuung ihres Arbeitsbereichs in erster Linie Bischöfe, Bezirksälteste und Bezirksevangelisten.

Das Zentrum des kirchlichen Lebens sind die Gemeinden. Mit ihrer Leitung werden vom Apostel Gemeindevorsteher beauftragt, die das Amt eines Hirten, eines Evangelisten oder eines Priesters tragen. Die Gemeindevorsteher werden von weiteren Priestern sowie Diakonen unterstützt.

Ehrenamtliche Seelsorger

Bis auf wenige hauptamtliche Amtsträger verrichten die Geistlichen der Neuapostolischen Kirche ihren Dienst ehrenamtlich, also ohne Bezahlung neben ihrem Beruf. Alle kirchlichen Handlungen und Segnungen, zum Beispiel Taufen, Trauungen oder Beerdigungen, werden unentgeltlich ausgeführt.

Den Schwerpunkt der kirchlichen Aktivitäten bilden die Gottesdienste und die persönliche Seelsorge. Daneben engagiert sich die Neuapostolische Kirche im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch im sozialen Bereich.

Finanzierung

Die Neuapostolische Kirche finanziert sich durch freiwillige und anonyme Spenden ihrer Mitglieder. Sie erhebt keine Kirchensteuer oder sonstige Pflichtbeiträge von ihren Mitgliedern. Ob oder wie viel jemand spendet, wird nicht kontrolliert.

Die Kirche ist bestrebt, mit einem möglichst kleinen Verwaltungsapparat auszukommen. Der weitaus größte Teil der Einnahmen fließt in den Bau und Unterhalt der Kirchengebäude, kommt also unmittelbar wieder den einzelnen Gemeinden zugute. Auch für die Missionstätigkeit wird ein beträchtlicher Teil des Kirchenbudgets aufgewandt. Darüber hinaus erbringt die Kirche humanitäre Leistungen und unterstützt Hilfsaktionen in Katastrophenfällen. Die Kontrolle der kirchlichen Einnahmen und Ausgaben nehmen unabhängige Wirtschaftsprüfer vor.

Finanzen der Neuapostolischen Kirche Nord- und Ostdeutschland

Die Neuapostolische Kirche ist politisch neutral

Die Neuapostolische Kirche enthält sich politischer Stellungnahmen. Sie erwartet von ihren Gläubigen, die Gesetze ihres Landes und die staatsbürgerlichen Pflichten zu erfüllen, soweit göttliche Gesetze dem nicht entgegenstehen. Die Kirche legt Wert auf offene und vertrauensvolle Beziehungen zu Regierungen, Behörden und zur Öffentlichkeit.